Leider sind Präsenzveranstaltungen derzeit schwierig, deshalb finden Sie hier und in unseren Kirchen Impulse zum Mitnehmen, die sie durch die Fastenzeit begleiten können.
Gedanken zum 1. Fastensonntag: Leben versuchen
Danach wurde Jesus vom Geist gedrängt, in die Wüste hinauszugehen. Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan versucht. Er war bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm. Nachdem Johannes gefangen genommen worden war, ging Jesus nach Galiläa und verkündete dort die Botschaft Gottes. Er sagte: »Die Zeit ist gekommen, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt diese gute Botschaft!« (Mk 1, 12-15)
Das diesjährige Misereor Hungertuch von Lilian Moreno Sánchez trägt den Titel „Du stellst meine Füße auf weiten Raum – die Kraft des Wandels“. Als Grundlage für ihr Bild hat die Künstlerin das Röntgenbild eines gebrochenen Fußes gewählt. Unsere Füße tragen uns durchs Leben. Ist ein Fuß gebrochen werden wir ausgebremst, können nicht wie gewohnt weitergehen. Wir sind gezwungen, uns zu verlangsamen. Die Fastenzeit ist so eine Zeit der Verlangsamung. 40 Tage zum Bedenken, vielleicht zum Verzichten (wobei wir davon ja Corona-bedingt schon genug haben), zum Neu-Anfangen, um dann gestärkt weiter zu gehen. Leben mal anders versuchen – auch das könnte ein Motto sein für diese Bedenkzeit. Leben versuchen, so wie Jesus es uns vorgelebt hat. Im Vertrauen auf die gute, lebensbejahende Botschaft Gottes. Leben versuchen, Schritt für Schritt, mal langsam, mal schneller. Leben-Versuch-Zeit, Fastenzeit.
Leben versuchen in dieser Fastenzeit in der Corona und Verzicht unser Leben weiter bestimmen
Leben versuchen in Distanz zu all dem was uns am erfüllten Leben hindert
Leben versuchen im Vertrauen auf die Worte Jesu „Die Zeit ist gekommen“
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Leben versuchen in dieser Zeit Gottes Reich spüren und guten Botschaften glauben
Leben versuchen mit all den Narben den Brüchen im Leben sichtbar und unsichtbar
Leben versuchen und weitergehen ungebrochen dem Leben entgegen
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Sabine Grotenburg