Was passiert mit der Anrather Kirche?

Rückblick auf den Infoabend am 29. April

Kirche mittendrin (c) Pastoraler Raum Willich
Kirche mittendrin
Datum:
So. 22. Juni 2025
Von:
Michael Neef

Vor ein paar Jahren bildetet der Kirchenvorstand einen Arbeitskreis „Immobilien“ mit dem Auftrag, ein Konzept für die Zukunft der Immobilien der Kirchengemeinde in St. Johannes Anrath zu erstellen.  Dabei wurde in kurzer Zeit deutlich, dass die Beteiligten als ein wichtiges Ziel sahen, die Erhaltung der Pfarrkirche finanziell und funktional sicherzustellen und sie noch mehr als bisher zum Mittelpunkt des örtlichen und gemeindlichen Lebens werden zu lassen.

Am 29.04.2025 lud der Arbeitskreis alle Interessierten zu einer Informationsveranstaltung in die Kirche ein, um den Planungsstand öffentlich zur Diskussion zu stellen, und rund 250 Besucher sind der Einladung gefolgt.

Was sind die Rahmenbedingungen für die Planung?

  • Neben der Pfarrkirche unterhält die Gemeinde den Kindergarten, das Pfarrbüro mit zwei Wohnungen im gleichen Gebäudekomplex, die Josefshalle, das Jugendfreizeitheim Titanic, das Altenheim St. Josef, das Caritashaus und die Kath. Öffentliche Bücherei.
  • Die 1898 erbaute, neugotische Kirche bildet für die Kirchen- wie für die Bürgergemeinde einen Ortsmittelpunkt, der von weitem erkennbar ist.
  • Die Besucherzahlen der Gottesdienste nehmen ebenso wie die Zahl der Gemeindemitglieder und der Empfänger von Sakramenten wir Taufe, Kommunion und Firmung stetig ab.
  • Der Kirchenraum ist daher – mit Ausnahme der Hochfeste – bei den Gottesdiensten dünn besetzt.

Daher schlägt der Arbeitskreis vor, die Nutzung des Kirchenraums zu erweitern, wobei die sakrale Nutzung weiterhin, aber eher auf kleinerem Raum ermöglicht werden soll. Als Ideen zur Nutzungserweiterung wurden zum Beispiel mehr Veranstaltungen der Gemeinde und mit Partnern, die Verlagerung von Gemeindefunktionen (z.B. Pfarrbüro), Bereitstellung von Räumen für Schulungen, Ausbildung, Seniorenarbeit oder weitere soziale Zwecke, die Kreativszene, als Werkstatt oder Atelier, angesprochen.

Dazu wurde ein graphischer Entwurf des Kirchenraums mit neuer Aufteilung aufgelegt, der zwar als frühe und unverbindliche Vorlage beschrieben wurde, aber viele Fragen und Diskussionen anregte, z.B.:

  • Eignet sich die Kirche aufgrund der Lichtverhältnisse als Arbeitsplatz?
  • Ist der Platz ausreichend für die Bücherei und wo sollen die Archive hin?
  • Welche Veranstaltungen wollen wir in der Kirche zulassen, wo sehen wir Grenzen?
  • Warum richtet man nicht ein Kolumbarium in der Kirche ein?
  • Was passiert mit der Josefshalle, wenn die Kirche als Veranstaltungsraum genutzt wird?

Kritische Fragen – auch nach diesem Abend – vermissen darüber hinaus eine Strategie hinter den Massnahmen. Während und im Anschluss an die Vorstellung gab es Zeit für Fragen und persönliche Gespräche.

Wie geht es weiter?

Als nächstes nimmt der Arbeitskreis – immer in Abstimmung mit dem Kirchenvorstand - Kontakt zu drei Architektenbüros auf, die Erfahrung mit dem Umbau von Kirchen haben, und schreibt die Arbeiten an der Anrather Kirche bis Phase 2 der Architektenordnung aus. Die Gespräche mit dem Bistum, auch für die Finanzierung, laufen aktuell mit „angezogener Handbremse“ wegen der aktuellen Neuordnung im Bistum Aachen in Pastorale Räume.

Kurzfristig werden voraussichtlich die sanitären Einrichtungen in der Kirche ausgebaut und eine Kaffeeküche eingerichtet.